Spurensuche

Das Leben eines Menschen erzählen. Seinen Lebensroman. Sich beim Zuhören und Schreiben treiben lassen von der Neugierde auf dieses Leben und darauf, was die Summe von Begebenheiten und Erinnerungen uns am Ende über diesen Menschen verrät. Über ihn und seine Zeit. Eben dem Leben auf die Spur kommen. Das sichtbar machen, was sich den Rastern von Historikern und Soziologen entzieht. Den Alltag erforschen, die einzelne Geschichte, deren Faden in die große Geschichte eingewebt ist.

In welchem Milieu ist der Mensch, um den es geht, aufgewachsen? Von welcher Strömung wurde er mitgerissen? Was hat ihn geprägt? Welchen Werten und Glaubenssätzen hat er vertraut? Welche Hürden musste er überwinden, welche Chancen hat er ergreifen können? Welche Träume haben ihn geleitet, was sind seine Leidenschaften, wozu hat er sich berufen gefühlt? Um welche Idee, um welchen Kern hat sich sein Leben gedreht?

Welche politischen Ereignisse haben ihn eingeholt, welche hat er selbst mitgestaltet?

Und was waren seine Hoffnungen, was war sein Kummer? Welche Liebe ist ihm begegnet, welche Talente hat er genutzt und welche vielleicht verschwendet?

Was bedeuten ihm die Familie, die Arbeit, die Nachbarschaft?

Welche Fragen haben ihn begleitet? Wohin wollte er gehen, wohin hat ihn das Leben geführt?

Warum ist er heute hier und nicht anderswo?